Zusammenhang Schlaf & psychische Gesundheit | SantéPsy.ch

Schlaf und psychische Gesundheit sind eng miteinander verbunden.

Als umfassender Regenerationsprozess spielt der Schlaf eine grundlegende Rolle für die psychische Gesundheit. Gleichzeitig kann unsere psychische Verfassung einen grossen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Diese beiden Elemente können sich gegenseitig negativ, aber auch positiv beeinflussen.

Schlafprobleme sind recht häufig: Schätzungen zufolge sind etwa 15 % der Bevölkerung von Schlaflosigkeit (in ihren verschiedenen Formen) betroffen. Dasselbe gilt für psychische Probleme, mit denen jeder Zweite Mensch irgendwann in seinem Leben zu kämpfen hat. Schlaf und psychische Gesundheit betreffen alle Menschen und sind wichtige Gesundheitsthemen, die miteinander verbunden und sich gegenseitig (de)regulieren können.

Eine Negativspirale…

Einerseits hilft guter Schlaf dabei, ein gutes psychisches Gleichgewicht zu bewahren. Während des Schlafs durchläuft die Gehirnaktivität verschiedene Stadien, mit jeweils eigenen Funktionen. Diese Stadien ermöglichen es dem Gehirn, seine Aktivität zu beschleunigen oder zu verlangsamen, wodurch das Denken, das Lernen und das Gedächtnis gefördert werden. Wenn man schläft, wirkt die Gehirnaktivität stark auf die emotionale und psychische Gesundheit ein. Guter Schlaf ermöglicht die Verarbeitung von Emotionen, die Verarbeitung und Speicherung von Gedanken und Erinnerungen. Daher kann sich Schlafmangel negativ auf die Festigung «positiver emotionaler Inhalte» auswirken und die Stimmung und die Beziehungen zu anderen Menschen beeinflussen. Schlafprobleme können dazu beitragen, dass psychische Probleme entstehen, fortbestehen oder sich verschlimmern.

Andererseits kann die psychische Gesundheit den Schlaf beeinflussen. Beispielsweise weisen Menschen, die unter psychischen Krankheiten wie Depressionen und Angstzuständen leiden, häufig auch Symptome von Schlaflosigkeit oder starker Schläfrigkeit auf. Dies kann auf negative Gedanken und Sorgen zurückzuführen sein, die bewirken, dass sie schlecht einschlafen können und Mühe haben, einen gesunden Schlafrhythmus zu finden. Auch chronischer Stress, mit dem viele psychische Beschwerden verbunden sind, kann sich auf den Schlaf auswirken. Wenn dieser Stress intensiv und anhaltend ist, d. h. über einen längeren Zeitraum besteht, kann er die biologische Uhr stören und die Schlafqualität beeinträchtigen.

Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen hilft eine therapeutische Behandlung auch bei der Behebung von Schlafstörungen. Die Schlafregulierung ist wichtig für die Behandlung oder Stabilisierung von psychischen Krankheiten.

Kurz gesagt: Schlafstörungen und psychisches Ungleichgewicht interagieren miteinander. Die Störung des einen kann das andere induzieren oder dessen Symptome verstärken. Diese Wechselwirkung kann eine Negativspirale in Gang setzen, aber auch das Gegenteil bewirken.

… oder ein positiver Prozess

Wer auf seine Schlafqualität achtet, tut auch etwas für seine psychische Gesundheit, und wer Stressquellen in seinem Alltag reduziert, erhöht die Chance auf erholsame Nächte. Damit wird ein Prozess der gegenseitigen Optimierung in Gang gesetzt, der sich positiv auf das geistige und körperliche Wohlbefinden auswirkt.

Schlaf ist ein wesentlicher Faktor für die psychische Gesundheit, und eine gute psychische Gesundheit ist ein wichtiger Faktor für guten Schlaf.