Kinder & Schlaf | SantéPsy.ch

Wie bei Erwachsenen ist Schlaf auch bei Kindern ganz entscheidend für die psychische und körperliche Gesundheit.

Wenn man die Bedürfnisse seines Kindes kennt, gute Schlafgewohnheiten und eine altersgerechte Schlafroutine einführt, kann das Kind die für ein gesundes Aufwachsen notwendige Ruhe finden.

Warum ist Schlaf für Kinder wichtig?

Guter Schlaf bei Kindern wirkt sich nicht nur positiv auf die psychische Gesundheit der Eltern aus, sondern spielt auch (und vor allem) eine Rolle für die Entwicklung und das Wachstum des jungen Gehirns. Er hat einen direkten Einfluss auf die Gemütsverfassung, die Regulation von Emotionen, die Aufmerksamkeit und die kognitiven Fähigkeiten. Er ist auch wichtig für den Spracherwerb und das Lernen. Bei Kleinkindern spielt der Mittagsschlaf zudem eine Rolle bei der Festigung des Gedächtnisses und der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten. Der Schlaf von heute stellt also die Weichen für die Entwicklung der Fähigkeiten von morgen. Diese Fähigkeiten sorgen dafür, dass Kinder auch in späteren Jahren psychisch gesund sind und die ganz normalen Alltagsschwierigkeiten bewältigen können.

Wie Eltern nur zu gut wissen, kann ein Kind ohne ausreichend Schlaf zwischen schlechter Laune und Hyperaktivität schwanken. Auch die Konzentrationsfähigkeit kann durch die damit verbundene Schläfrigkeit beeinträchtigt werden, was sich z. B. auf die schulischen Leistungen auswirkt.

Verändertes Schlafbedürfnis

Der tägliche Schlafbedarf ändert sich mit zunehmendem Alter des Kindes:

  • Säuglinge (4 bis 12 Monate): 12 bis 16 Stunden (mit mehreren Wachphasen), einschliesslich Mittagsschlaf
  • Kleinkinder (12 bis 24 Monate): 11 bis 14 Stunden, einschliesslich Mittagsschlaf
  • Kinder im Vorschulalter (3 bis 5 Jahre): 10 bis 13 Stunden, einschliesslich Mittagsschlaf
  • Kinder im Schulalter (6 bis 12 Jahre): 9 bis 12 Stunden

Was tun für einen guten Schlaf?

Ob Kleinkind oder Teenager: Ein Zubettgeh-Ritual fördert eine gute Nachtruhe. Eine solche Abendroutine kann z. B. Folgendes beinhalten: Bildschirme ausschalten, Pyjama anziehen, Zähne putzen, baden, ein Buch lesen usw. Jede Familie muss selbst herausfinden, was für sie am besten ist. Wichtig ist, dass Sie versuchen, jeden Tag die gleichen Dinge in der gleichen Reihenfolge zu tun.

Alltagsgewohnheiten haben ebenfalls einen Einfluss auf den Schlaf. Gute Schlafgewohnheiten begünstigen die erholsame Wirkung des Schlafs. Dies beginnt bereits tagsüber mit einem ausgewogenen Tagesablauf (Spiel- und Ruhezeiten), regelmässigen Zubettgeh- und Aufstehzeiten, einer ruhigen, nicht zu warmen Schlafumgebung usw.

Was, wenn die Probleme anhalten?

Ereignisse, die uns manchmal unbedeutend erscheinen (Geburt eines Geschwisterchens, Zahnen, Krankheit, Ortswechsel, Erkältung, Allergien…) können sich auf den Schlaf eines Kindes auswirken. Gute Schlafgewohnheiten sind der erste Schritt zu gutem Schlaf. Wenn sich das Kind trotzdem immer noch schläfrig fühlt, Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen hat oder unter Schlafapnoe/häufigen Alpträumen leidet, ist es am besten, mit einer Fachperson (Kinderpflegefachperson, Kinderärztin/Kinderarzt, Schlafspezialist/in) darüber zu sprechen. Sie kann Ratschläge erteilen und Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.

Der Schlaf spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden des Kindes. Wenn Sie schon in jungen Jahren gute Schlafgewohnheiten etablieren, kann dies langfristig enorme Auswirkungen haben. Es ist nie zu spät, etwas für den Schlaf zu tun, sowohl für uns als auch für die nächste Generation.