Stressarten
Positiver Stress (Eustress) wird als vorteilhaft empfunden. Eustress kann uns motivieren, Energie geben und unsere Leistung steigern; er wird mit überwindbaren und lohnenden Herausforderungen in Verbindung gebracht. Beispiele für positiven Stress: eine Party organisieren, einen neuen Job beginnen, Reisen usw.
Akuter Stress ist eine unmittelbare und vorübergehende Reaktion auf eine bestimmte Situation. Er ist meist nur von kurzer Dauer und verschwindet, sobald die belastende Situation gelöst ist. Akuter Stress kann in bestimmten Situationen von Vorteil sein, da er eine rasche und effektive Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung ermöglicht. Beispiele für akuten Stress: eine Prüfungssituation, eine Präsentation vor Publikum halten usw.
Chronischer oder negativer Stress entsteht infolge lang anhaltender Stresssituationen, denen wir nicht entfliehen oder die wir nicht lösen können. Wir sind nicht mehr in der Lage, unsere Ressourcen zur Überwindung der auftretenden Herausforderungen zu mobilisieren. Diese Art von Stress hat negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere körperliche und geistige Gesundheit; er kann zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen oder Angststörungen führen. Beispiele für chronischen Stress: erhebliche finanzielle Probleme, toxisches Arbeitsumfeld, langwierige Konflikte mit Angehörigen usw.
Traumatischer Stress tritt nach einem einzelnen oder wiederholten traumatischen Ereignis auf, z. B. nach einem schweren Unfall, einem Überfall, einer Naturkatastrophe, einem Krieg usw. Diese Art von Stress kann zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen.
Ursachen
Man unterscheidet
- psychologische Stressquellen im Zusammenhang mit Ereignissen, Situationen, Kommentaren, die man als negativ oder gefährlich empfinden kann; und
- körperliche Stressquellen in Verbindung mit Elementen, die Spannungen oder Belastungen für den Körper verursachen, z. B. hohe Temperaturen, Schmerzen oder Erkrankungen.
Die Art und Weise, wie die Stressquelle in bestimmten Situationen wahrgenommen wird UND die Ressourcen, die zur Bewältigung dieser Situation zur Verfügung stehen, wirken sich auf die Intensität des erlebten Stresses aus.
Das Gehirn unterscheidet zwei Arten von Bedrohungen: die Lebensgefahr (absolut) und die Bedrohung, welche von jeder Person unterschiedlich empfunden wird (relativ). So spielt die Wahrnehmung bei den relativen Bedrohungen eine wichtige Rolle. Dies erklärt, warum das Stressempfinden trotz identischer Situation von Person zu Person variiert.