Psychische Gesundheit ist nicht starr
So kann eine Person, die mit einer psychischen Krankheit lebt oder vulnerabel ist, emotionales Wohlbefinden empfinden, in der Lage sein, die alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens zu meistern, und gute Beziehungen zu ihrer Gemeinschaft pflegen. Sie kann also trotz ihrer Schwierigkeiten bei guter psychischer Gesundheit sein. Im Gegensatz dazu kann es einer Person ohne psychische Erkrankung nicht gut gehen, zum Beispiel weil sie isoliert ist, sich im Alltag überfordert fühlt und nicht in der Lage ist, Stress zu bewältigen.
Man muss sich ist in jedem Fall bewusst sein, dass sich jede Situation ändern kann und dass man immer etwas für seine psychische Gesundheit tun kann. Psychische Gesundheit ist nämlich nicht einfach eine Gegebenheit; sie entwickelt sich im Laufe des Lebens und hängt von vielen Faktoren ab.
Einerseits wird sie von persönlichen Merkmalen und dem genetischen Erbe beeinflusst (was uns unsere Eltern mitgegeben haben, unsere Lebensgeschichte, unser Gesundheitszustand usw.).
Andererseits hängt die psychische Gesundheit auch vom Kontext ab (das soziale und berufliche Umfeld, die wirtschaftliche Situation, die Wohnsituation, das soziale Netz, die verschiedenen Situationen, mit denen man konfrontiert wird, usw.). Mehr dazu – Psychische Gesundheit, was ist das?
Lebensgewohnheiten
Während einige Faktoren gegeben sind (z. B. Genetik, bestimmte Lebensereignisse usw.), kann man andere beeinflussen, indem man beispielsweise seine Gewohnheiten ändert.
Im Alltag sollte man sich gute Gewohnheit aneignen und sie pflegen:
- auf sich selbst achten,
- den eigenen Lebensrhythmus und die eigenen Grenzen respektieren,
- seine Fähigkeiten mobilisieren, sein Wissen nutzen,
- seine Kreativität zum Ausdruck bringen.
Mehr dazu – Wie kümmere ich mich um meine psychische Gesundheit ?
In bestimmten Situationen, in denen man schwach oder verletzlich ist, ist es schwieriger, diese Gewohnheiten beizubehalten. Es kann an Energie, Motivation oder Selbstvertrauen fehlen. Die Isolation kann zu gross sein. Unter diesen Umständen sollte man sich zu trauen, um Hilfe zu bitten. Wenden kann man sich an:
- eine Fachperson (Hausärztin/Hausarzt, Sozialarbeiter/in usw.),
- eine Vereinigung oder eine Gesprächsgruppe, die Menschen in einer ähnlichen Situation zusammenbringt und Hilfe anbietet,
- eine nahestehende Person, sei es, um sich ihr anzuvertrauen oder um sich bei den erforderlichen Schritten begleiten zu lassen.