Ängste, Krankheit und Unfälle, Trauer | SantéPsy.ch

Der Ruhestand und das Älterwerden als neue Lebensphase kann zu Stress und Ängsten führen (Angst, krank zu werden, der Ehepartnerin/dem Ehepartner oder der Familie zur Last zu fallen, Angst vor dem Tod). Die eigene psychische Gesundheit oder die der Ehepartnerin/des Ehepartners kann durch eine Krankheit oder einen Unfall geschwächt werden.

Für viele ältere Menschen kann auch der Verlust der Ehepartnerin/des Ehepartners und/oder einer angehörigen Person eine schmerzhafte Erfahrung sein. Auch wenn es normal ist, sich ängstlich, traurig oder verzweifelt zu fühlen, ist es wichtig, diese Gefühle ernst zu nehmen und entsprechend Hilfe und Unterstützung zu suchen, um diese schwierige Zeit zu überstehen.

 

Ängste rund ums Altern

Obwohl jede Person die Situation anders erlebt, können Sorgen und Ängste rund um das Älterwerden unterschiedlich stark empfunden werden. Sie können sich auf etwas ganz Bestimmtes beziehen, z. B. die Angst, zu erkranken oder einen Unfall zu haben und die Selbstständigkeit zu verlieren, in ein Altersheim einzutreten oder zu sterben oder noch einen geliebten Menschen zu verlieren. Es kann sich aber auch um vage Sorgen handeln, ohne bestimmten Grund. Es ist zwar normal, ab und zu solche Gefühle zu empfinden, jedoch ist es umso wichtiger, sie ernst zu nehmen, damit sie nicht zum Dauerzustand werden und den Alltag erschweren.

Manche Anzeichen können Symptome für körperliche Probleme, aber auch für Angstzustände sein:

  • Atembeschwerden
  • Bauchschmerzen
  • Herzklopfen
  • Zittern
  • Schwitzen
  • Schwindelgefühl
  • Schlafprobleme

Es ist wichtig, auf diese Anzeichen zu achten und darüber zu sprechen. Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt ist Ansprechperson für Ihre allgemeine körperliche und psychische Gesundheit. Wie bei einem körperlichen Problem kann sie oder er Ihre Symptome beurteilen, Ihnen Ratschläge geben, gegebenenfalls Medikamente verschreiben und/oder Sie an eine Fachperson für psychische Gesundheit überweisen.

Krankheiten und Unfälle

Tritt eine Krankheit oder ein Unfall ein, steht die körperliche Versorgung im Vordergrund. Aber eine Krankheit oder ein Unfall kann auch Ihr psychisches Wohlbefinden belasten. Zusätzlich zu den Krankheitssymptomen oder den körperlichen Folgen eines Unfalls können verschiedene Ängste auftreten (in Bezug auf Schmerzen, das Ausbleiben der Besserung, den Verlust der Selbstständigkeit oder das Sterben).

Es ist wichtig, dass Sie sich trauen, Ihre Ängste gegenüber den Pflegekräften zu äussern. Sie können Ihnen zuhören, Sie beraten, Sie entlasten und Sie bei Bedarf an eine Fachperson für psychische Gesundheit überweisen. In den Kantonen gibt es ausserdem Selbsthilfegruppen, die dem Erfahrungsaustausch dienen.

Die Krankheit oder der Unfall können auch die psychische Gesundheit der Angehörigen beeinflussen. Auch als betreuende/r Angehörige/r ist es wichtig, auf die eigene (körperliche und geistige) Gesundheit zu achten und sich zu trauen, um Hilfe zu bitten (siehe auch Rubrik «Lebenspartnerinnen und Lebenspartner als betreuende Angehörige im Alter»).

Verlust der Ehepartnerin/des Ehepartners oder einer Freundin/eines Freundes

Mit dem Älterwerden ist es auch wahrscheinlicher, dass wir den Verlust eines geliebten Menschen erleben. Der Verlust der Ehepartnerin/des Ehepartners oder einer Person aus dem Freundeskreis ist eine schwierige Lebenserfahrung. Sie konfrontiert uns mit einer Vielzahl von Gefühlen: dem Schmerz der Trennung, der Angst vor der Einsamkeit, der Erleichterung, den geliebten Menschen nicht mehr leiden zu sehen, der Angst vor dem eigenen Tod oder dem Wunsch, der verstorbenen Person zu folgen.

Es ist normal, diese Gefühle zu haben, wenn man mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert wird. Sie treten nicht immer in den ersten Tagen nach dem Todesfall auf. Manchmal treten sie später auf oder entwickeln sich im Laufe der Zeit. Und sie können unser psychisches Wohlbefinden und unsere Gesundheit im Allgemeinen schwächen.

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrer Trauer und Angst nicht allein bleiben. Zögern Sie nicht, mit einer nahestehenden Person darüber zu sprechen, oder mit jemandem, dem Sie vertrauen, z. B. mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt. Sie können auch in einer Trauerbegleitgruppe darüber reden.

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