Die ersten Lebensjahre eines Kindes
Die Entwicklung von Kleinkindern ist in den ersten Lebensmonaten und -jahren besonders intensiv. Jeden Tag entwickelt das Kind neue Fähigkeiten, oft unter dem staunenden Blick der Eltern. Um zu wachsen, braucht das Kind Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Fürsorge und Bindung. Für die Befriedigung dieser unterschiedlichen Bedürfnisse sind in erster Linie die Eltern verantwortlich. Es ist eine Arbeit, die viel Energie und Zuwendung erfordert. Nach langen Tagen und manchmal kurzen Nächten staut sich unweigerlich Müdigkeit an. Gesundheit, Sicherheit, Kindererziehung und der Wunsch, das Richtige zu tun, sind zentrale Anliegen. Es kann vorkommen, dass Ihr Kind gesundheitliche Probleme hat, was bei den Eltern zu Stress und Sorgen auslöst. Dies kann zu einem Gefühl der Überforderung führen. Doch solche Gefühle sind normal; darüber zu sprechen und vertraute Personen (Grosseltern, Mitglieder der erweiterten Familie, Freunde u. a.) oder Fachpersonen um Unterstützung zu bitten, ist wichtig und macht Sie nicht zu schlechten Eltern – ganz im Gegenteil.
Darüber sprechen und die Menschen im Umfeld um Unterstützung bitten
Jede Elternsituation ist anders; fürs Elternsein gibt es kein Patentrezept. Sind Sie in einer Beziehung, kann es wertvoll sein, Ihrem Partner mitzuteilen, wie Sie sich fühlen. Manchmal kann man durch das Ansprechen eigener Schwierigkeiten Erfahrungen teilen und gemeinsam über mögliche Unterstützung nachdenken. Zum Beispiel durch eine andere Aufgabenverteilung und/oder vorübergehender Hilfe eines Familienmitglieds, eines Freunds oder Nachbarn.
Vielleicht sind Sie mit Ihrem Kind allein, oder Sie haben das Gefühl, mit Ihrem Partner nicht über Ihre Schwierigkeiten sprechen zu können. Vielleicht können Sie jemand anderen einbeziehen, dem Sie vertrauen: die Grosseltern Ihres Kindes, ein enger Freund, ein Nachbar.
Reden löst nicht alle Probleme, kann aber den Druck mindern. Und Sie werden merken, dass Ihr Vater, Ihre Mutter, Ihr Freund oder Nachbar in seinem Leben als Elternteil ebenfalls schwierige Zeiten durchgemacht hat.
Ressourcen von Fachleuten
Wenn Sie niemanden im Umfeld haben, dem Sie vertrauen, und/oder Sie sich überfordert fühlen, zögern Sie nicht und wenden Sie sich an Fachpersonen:
- Elternberatungsstelle von Pro Juventute. Die Nummer 058 261 61 61 ist Tag und Nacht erreichbar und die Beratung kostenlos.
- Dargebotene Hand unter der Nummer 143 antwortet Ihnen ebenfalls 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
- Sie können Ihre Schwierigkeiten auch mit Ihrem Hausarzt und/oder dem Kinderarzt Ihres Kindes besprechen.
Darüber hinaus gibt es viele Ressourcen, die Familien entlasten, beraten und unterstützen. Dabei wollen wir keine Bestandsaufnahme aller verfügbaren Ressourcen machen, sondern nützliche und konkrete Hinweise geben.
Zögern Sie nicht, die Website Baby Guide, das offizielle Schweizer Handbuch, zu konsultieren und/oder Ihren Arzt um ein Rezept zu bitten, um die Papierversion dieses Leitfadens kostenlos in Ihrer Apotheke abzuholen. Dieses Handbuch bietet vollständige und qualitativ hochwertige Informationen über Schwangerschaft, Geburt und die ersten drei Lebensjahre eines Kindes.
Das Schweizerische Rote Kreuz bietet in jedem Kanton Dienstleistungen für Familien an: Betreuung kranker Kinder, Familienhilfe usw. Um sich über die Dienstleistungen des Schweizerischen Roten Kreuzes in Ihrem Kanton zu informieren, klicken Sie hier.
Mütter- und Väterberatungen gibt es in jedem Kanton. Die Beraterinnen und Berater befassen sich mit Fragen zu den Bedürfnissen Ihres Kindes, aber auch zu den Anliegen der Eltern (Fragen, Sorgen, Erschöpfung). Die Adressen der Stellen in Ihrem Kanton finden Sie hier.
In allen Kantonen gibt es Eltern-Kind-Treffs (für Eltern von Kindern zwischen 0 und 5 Jahren). Diese Treffpunkte und Austauschorte zielen darauf ab, die Eltern in ihrer Rolle zu unterstützen und den Kindern soziale Fertigkeiten beizubringen. Für die Adressen dieser Treffpunkte in Ihrem Kanton klicken Sie hier.