Medienkonsum und psychische Gesundheit
In sozialen Netzwerken besteht ein grosses Risiko, einem idealisierten Bild des Lebens anderer Nutzerinnen und Nutzern zu begegnen, und es kann schwierig sein, sich dem Vergleich mit anderen zu entziehen. Obschon solche Vergleiche gerade in der Pubertät eine Möglichkeit zur Identitätsfindung sind, kann in den digitalen Medien das Gefühl vermittelt werden, nicht der Norm zu entsprechen, was sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken, Stress und Angst steigern, depressive Zustände verschlimmern und zu Gemütsstörungen führen kann. Diese Folgen können sich auch auf andere Lebensbereiche wie Studium oder Beruf übertragen.
Auch die Inhalte der digitalen Medien können sich auf unsere psychische Gesundheit auswirken. Im Internet kann man überall auf pornografische, gewalttätige oder hypersexualisierte Inhalte stossen, insbesondere auf Frauen bezogen. Dies kann zu einer Abnahme der Lebenskompetenzen führen, wie z. B. der Fähigkeit zur Zusammenarbeit, zum Konfliktmanagement, der Kritikfähigkeit, der Kommunikationsfähigkeit und der Empathie. Es besteht immer auch die Gefahr von Cybermobbing.
Wichtig ist, dass man sich vor den Gefahren zu schützen weiss, die mit dem Medienkonsum verbunden sind. Dazu muss zum Wohl der psychischen Gesundheit ein vernünftiger Umgang mit den digitalen Medien gefunden werden (siehe « Ein digitales Gleichtgewicht finden » für mehr Informationen).
Medienkonsum und körperliche Gesundheit
Übermässiger Bildschirmkonsum kann sich auch negativ auf die körperliche Gesundheit auswirken, insbesondere durch Schlafstörungen aufgrund von blauem Licht, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigt, was wiederum den Biorhythmus durcheinanderbringen und zu Dauermüdigkeit führen kann. Es kann auch zu Überanstrengung der Augen kommen, was sich durch verschwommenes Sehen und trockene Augen äussert. Derzeit wird noch erforscht, wie sich die Strahlung digitaler Geräte auf die Gesundheit (insbesondere auf das Wohlbefinden und die Gehirnfunktion) auswirkt. Zudem kann eine schlechte Körperhaltung vor dem Bildschirm zu Rücken- und Nackenschmerzen führen, und das lange Sitzen vor dem Bildschirm begünstigt die Gewichtszunahme und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes.
Einige Tipps für die Erhaltung der körperlichen Gesundheit:
- Regelmässig Pausen zur Entspannung der Augen einlegen (Zum Beispiel, indem man den Blick von den Bildschirmen abwendet, um für einige Sekunden in die Ferne zu schauen).
- Bei Einschlafschwierigkeiten am besten ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf Bildschirmaktivitäten verzichten und stattdessen abends etwas Entspannendes tun, z. B. lesen.
- Regelmässig aufstehen und sich strecken, um Haltungsschäden vorzubeugen.
- Regelmässig Sport treiben, um den Bewegungsmangel auszugleichen.
Weitere praktische Tipps: « Ein digitales Gleichtgewicht finden »