Bildschirmzeit
- Den Zeitaufwand auf Bildschirmen (und in jeder Anwendung) beobachten und sich dessen bewusst werden. Falls nötig, kann die Bildschirmzeit begrenzt werden, indem Pausen eingelegt und die Geräte vorübergehend ausgeschaltet werden (das Umfeld informieren, um Besorgnis zu vermeiden). Zudem können Tools zur Verwaltung der Bildschirmzeit verwendet werden, wie zum Beispiel einstellbare Timer für jede App, etwa „Bildschirmzeit“ für iOS und „Digital Wellbeing“ für Android.
- Weniger Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen kann dabei helfen, sich vor Vergleichen mit unrealistischen Idealvorstellungen zu schützen. Ein vorübergehender oder vollständiger Rückzug aus den sozialen Netzwerken kann zudem dazu beitragen, das seelische Gleichgewicht zu bewahren und von FOMO, der Angst, etwas zu verpassen (Fear of Missing Out), zu JOMO, der Freude, etwas zu verpassen (Joy of Missing Out), überzugehen.
- Momente wählen, in denen man online verfügbar ist und sich Zeit für Antworten nehmen, gezielt online gehen und sich auch Offline-Momente gönnen ohne sich ablenken zu lassen.
- Sich das Recht geben, sein Handy nicht immer bei sich zu haben und es ausserhalb des Blickfelds lassen.
- Das Handy aus dem Schlafzimmer verbannen und einen Wecker benutzen.
- Nicht mehrere Geräte gleichzeitig nutzen und ungenutzte Geräte ausschalten, einen visuellen Abstand zu den Bildschirmen halten und den Blick immer wieder in die Ferne richten.
- Zeit mit Freunden und Verwandten verbringen, sich eine Auszeit vom Bildschirm gönnen.
- Benachrichtigungen deaktivieren, um zu vermeiden ständig auf sein Handy zu schauen, sobald eine Nachricht eingeht.
- Mit der Aktivierung des Graustufenmodus die Farben Ihres Bildschirms ausblenden: Die Inhalte erscheinen weniger reizvoll und lenken weniger ab.
Wahl der Inhalte
- Inhalte bevorzugen, die gut für einen sind.
- Seiten, Konten und auch Netzwerke vermeiden, die Stress erzeugen. Gewalttätige Inhalte können Angst, Unruhe, aggressive Gedanken und Verhaltensweisen hervorrufen.
- Benachrichtigungen von E-Mail-Anwendungen, Messengern, sozialen Netzwerken, Nachrichtenseiten usw. deaktivieren, um nicht dauernd unerwünschte Nachrichten zu erhalten. Nur Benachrichtigungen beibehalten, die mit direkten Interaktionen mit Freunden und Verwandten verbunden sind (Nachrichten, Anrufe).
- Bevor E-Mails, Benachrichtigungen oder Mitteilungen geprüft werden, sich fragen, ob es wichtig ist oder ob es warten kann.
Sein kritisches Denken schärfen
- Bei der Nutzung von sozialen Netzwerke bedenken, dass das, was im Internet steht, nicht immer der Realität entspricht, und es sich um reine Inszenierung, Fotomontagen und nachbearbeitete Fotos handeln kann.
- Auf sogenannte Fake News achten, also Falschinformationen, die im Internet und in den sozialen Netzwerken verbreitet werden. Solche Informationen können sehr beängstigend sein. Wichtig ist, die Quellen zu prüfen und kritisch zu hinterfragen, was im Internet kursiert. Besonders bei Heilmitteln, die als „Wundermittel“ angepriesen werden, ist Vorsicht geboten. Ebenso ist es ratsam, Modediäten, Trendsportarten und Heil- oder andere Praktiken, die gerade „in“ sind, mit einer kritischen Haltung zu begegnen.
Digitale Kompetenz entwickeln
- Die digitalen Medien verantwortungsbewusst und mit einem kritischen Blick auf den Inhalt und ihre Verwendungsmöglichkeiten nutzen.
- Vorsichtig sein mit persönlichen Daten, die im Internet geteilt werden, kritisch sein gegenüber Informationen im Internet und sich nicht ablenken lassen.
- Die Quellen sorgfältig überprüfen, bevor man einer Information Glauben schenkt und potenziell falsche oder irreführende Inhalte weiterverbreitet.
- Bestimmte Informationen nicht preisgeben, da personenbezogene Daten missbräuchlich verwendet werden können.
- Sich online angemessen verhalten und vor dem Posten von Inhalten gut darüber nachdenken, welche Auswirkungen diese auf die Empfängerin oder den Empfänger und andere Personen haben könnten, die online darauf zugreifen. Die Regeln des Anstands, die in sozialen Interaktionen im persönlichen Kontakt gelten, sollten auch für den Online-Austausch eingehalten werden, wie Respekt, Höflichkeit, Zuhören und Wohlwollen usw. Es ist auch ein Mittel, um die psychische Gesundheit im Alltag zu fördern.
Die Medienkompetenz gehört zu den Lebenskompetenzen, die die psychische Gesundheit stärken, eine Kompetenz, die von Eltern und Lehrpersonen gefördert und den Kinder und Jugendlichen vermittelt werden soll. Deswegen ist es wichtig, mit den Kindern und Jugendlichen über ihre Online-Erfahrungen zu sprechen.