Zahlreiche Herausforderungen...
Zwischen 16 und 25 Jahren versuchen wir unsere wahre Identität zu finden, uns von den Eltern zu lösen, eigene Entscheidungen zu treffen, die Codes der Berufswelt und der Erwachsenen zu verstehen und zu übernehmen und unseren Platz in der Gesellschaft zu finden.
In diesem Alter erleben wir zahlreiche «erste Male» in allen Lebensbereichen und müssen vieles lernen: körperliche Veränderungen akzeptieren, einen eigenen Freundeskreis aufbauen, erste Erfahrungen mit Liebe und Sexualität sammeln, Ausbildungs- und Lebensentscheide fällen, uns im erwachsenen Kontext zurechtfinden, administrative Angelegenheiten selbstständig regeln, mit Geld umgehen oder auch zu verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern werden.
Es ist ein Alter, in dem uns vieles offensteht. Wir erkunden verschiedene Facetten unserer Identität. Wir machen Erfahrungen. Wir lernen, uns allein durchzuschlagen, ohne immer über die nötigen Orientierungspunkte zu verfügen.
...die verunsichern können
Diese Herausforderungen sind motivierend und verheissungsvoll. Sie können aber auch Fragen aufwerfen, beunruhigen, verunsichern und Stress auslösen. Das ist ganz normal, denn hinter jeder Herausforderung verbergen sich grosse Fragen und wichtige Bedürfnisse für unsere psychische Gesundheit:
- Wer bin ich? (Bedürfnis nach Identität)
- Bin ich kompetent? (Bedürfnis nach Lernen und Selbstwirksamkeit)
- Werde ich geschätzt, geliebt? (Bedürfnis nach Zugehörigkeit)
- Bin ich nützlich – hat mein Leben einen Sinn? (Bedürfnis nach Sinn)
- Bin ich wertvoll – werde ich anerkannt? (Bedürfnis nach Selbstwert)
- Kann ich über mein Leben bestimmen? (Bedürfnis nach Autonomie)
Die Übergänge und Herausforderungen beim Erwachsenwerden können unsere psychische Gesundheit belasten – umso mehr vor dem Hintergrund einer immer komplexeren Weltlage mit beunruhigenden globalen und ökologischen Problemen.